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Internationaler Joseph Joachim Violinwettbewerb macht Station in Wallenhorst

 

Im Namen des Ausnahmegeigers Joseph Joachim richtet die Stiftung Niedersachsen seit 1991 alle drei Jahre ihren Violinwettbewerb aus, der weltweit höchstes Ansehen genießt und Spitzenmusiker im Alter von 16 bis 32 Jahren ein Sprungbrett für eine internationale Karriere bietet. Sechs Musikerinnen und Musiker aus dem Kreis der besten Zehn des Violinwettbewerbs 2021 hatten sich am Freitag, dem 8. Oktober, auf den Weg in verschiedene Orte Niedersachsens gemacht, so auch ins Ruller Haus in Wallenhorst. Hier begrüßte Thomas Leuschner, Leiter des Klassikforums des Kulturvereins in Rulle, den Geiger Enrique Rodrigues mit der Pianistin Mana Oguchi. Erst gegen Mitternacht des vorangegangenen Tages hatte die Jury in Hannover entschieden, wer die sechs Semifinalisten sind. Der 19-jährige Enrique Rodrigues mit kanadisch- indischen Wurzeln spielte sich bei seinem Besuch im Ruller Haus in die Herzen der Zuhörer. „Von ihm werden wir noch viel Gutes hören“, war die einstimmige Meinung im Haus. Mit der Begleiterin Mana Oguchi, einer bei Konzerten gefragten Solistin wie auch Kammermusikerin, spielte Enrique Rodrigues unter anderem die Sonate für Violine und Piano, op. 30 Nr. 3 von Ludwig van Beethoven. In den Solostücken von Johann Sebastian Bach (Sonate g-Moll), Eugène Ysaÿe (Sonate op. 27 Nr. 3) und der Romanze von Amy Beach zeigte der charismatische Musiker, wie er auf innovative Art und Weise sein Instrument beherrschte. Es blieb die Frage, wenn dieser junge Mann so gut spielt, wie mögen dann die Gewinner im Finale die Zuhörer und die Jury begeistern? Gibt es noch eine Steigerung? Ja, es gab sie. Wer am Sonntag aufmerksam Radio hörte und sich am Abend via Internet die Preisverleihung ansah, konnte sich davon überzeugen.

 

 

Gerda Fleddermann- Albes


 

Literatur & Theater

2021-08-31

 

Grüner Ohrenschmaus im Ruller Haus

In grüner Nacht“ – ein Hörstück des Lauschsalons

 

Später Nachmittag an einem verregneten Sommersonntag im Ruller Haus – ein kleiner Kreis von Lyrikfreunden hatte sich dort eingefunden, um dem facettenreichen Klang der Anja Bilabel zu lauschen. Es wurde ein atmosphärischer Spätnachmittag mit spannender Prosa und Lyrik der Weltliteratur, in der die Farbe Grün eine ganz besondere Rolle spielt. Das Hörstück „In grüner Nacht“ ist eine romantische und musikalische Variation auf die Farbe Grün und ein spannendes, besinnliches und vergnügliches Hörstück mit Lyrik und Prosa von Sarah Kirsch, Ilse Aichinger, Christian Morgenstern, Banana Yoshimoto, Oscar Wilde. „Und du erbst das Grün vergangener Gärten und das stille Blau zerfallener Himmel…“ Die Blicke und Gedanken der Zuhörer schweiften in den nahen Garten des Ruller Hauses. „Drinnen im Saal eine Geige sang, sie sang von Liebe so wild, so lind…“ Umrahmt wurden die Lesungen von zauberhaften und ergreifenden Klängen der Violine, Fragmente von Georg Philipp Telemann, Antonio Vivaldi und Arvo Pärt, gespielt von der Konzertviolonistin und Geigenlehrerin Nachiko Ueno. Die Schauspielerin Anja Bilabel spricht als Hörspiel- und Featuresprecherin unter anderem für den Deutschlandfunk Köln. Sowohl in ihrer Schauspiel- als auch in ihrer Sprechertätigkeit wurde sie mit Stücken und Hörspielen mehrfach nominiert und ausgezeichnet. Den „Lauschsalon“ gründete sie 2008 und ist mit ihren Bühnenshows mit unterschiedlichen Themen und Musikern vor allem im nordwestdeutschen Raum unterwegs.

Gerda Fleddermann- Albes

Foto: Ludgera Krechting